Gartengestaltung,  Gestaltungstipps,  mediterran,  Pflanzentipps

Exoten im Garten♡

In diesem Beitrag möchte ich euch über meine exotischen und mediterranen Pflanzen berichten, die bei mir im Garten wachsen. Dazu gibts meine Erfahrungen und viele Tipps.

Wichtig zu wissen ist, dass wir hier in einem Weinbaugebiet sind. Wir wohnen mitten in der Schweiz in der Nähe von Luzern. Oft wird es hier im Winter nur so -5, – 6° C. Das Kälteste in den letzten 10 Jahren war – 10° C.

Ich liebe exotische und aussergewöhnliche Pflanzen. Sie erinnern mich an unsere Urlaube im Süden und bringen dieses Flair zu uns nach Hause. Weiter mag ich an ihnen, dass sie oft von Krankheiten und Schädlinge verschont bleiben. Z.b. bei den Apfelbäumen hat man immer wieder was: Läuse, Würmer … Beim Feigenbaum kann man einfach ernten, ohne sich darum zu kümmern. Nicht einmal geschnitten muss er werden, ausser natürlich er wird zu gross.

Feige

Aufgrund der immer heisseren Sommer und milderen Winter lohnt es sich einen Feigenbaum zu setzen. Es gibt aber auch immer mehr Züchtungen, die kältere Winter ertragen und einmal eingewachsen, sind sie eh schwer totzukriegen.

Das erste Mal frische Feigen habe ich auf einem Camping am Urnersee (Zentralschweiz) gegessen. Dort herrscht ein mildes Klima und es gibt viele schon mehrere jahrzehntealte Exemplare.
Geschmacklich ein riesigen Unterschied zu Supermarkt-Feigen und mit getrockneten Feigen überhaupt nicht zu vergleichen.

Der erste eigene Feigenbaum war eine schwach wachsende GUSTIS TWOTIMER, die ich in einen riesigen Topf auf meinem damaligen Balkongarten setzte. Schon bald durfte ich in den Genuss der ersten eigenen Feigen kommen.

Gustis Twotimer


Später als wir unser Haus bauten, durfte er in den Gartenboden neben unserer Holzveranda ziehen. Er ist auch jetzt nach 9 Jahren immer noch einen kleinen Strauch um die 2 Meter. Er trägt, wie der Name sagt, zweimal im Jahr. Die ersten grösseren reifen im Juli, die zweiten kleineren jetzt im September, Oktober.

Gustis Perretta

Auch für einen zweiten Baum fanden wir Platz. Dieses Mal haben wir uns für die stark wachsende Feige GUSTIS PERRETTA entschieden.
Nach 5 Jahren ist sie schon mehr als 4 Meter und wir konnten letztes Jahr bestimmt mehr als hundert riesengrosse und sowas von leckere Früchte ernten. Aufgrund des heissen Sommers dauerte die Ernte von Ende Juli bis zum Oktober besonders lange und das fast durchgehend. Am liebsten habe ich es, wenn ich beim Vorbeilaufen direkt die Früchte vom Baum in den Mund stecken kann.

Gustis Perretta im Herbstgewand


Sie trägt auch zweimal, aber im Gegensatz zur oben erwähnten Sorte, reifen die meisten normalerweise erst im September und nicht im Sommer.

Man muss aber bedenken, dass es in einem kalten Sommer wie vorletztes Jahr nicht viel zu ernten gibt. Für leckere Früchte braucht es einen schönen Sommer und den sonnigsten Platz im Garten.

Feige im Spätherbst

Wein

Einen alten Weinstock steht bei uns als Blickpunkt im Rasen. Da er schon so alt ist und zuerst im Erwerbsbau fleissig Trauben geliefert hat, ist der Stamm recht stark und hat somit die Form eines Bäumchens.

Im Winter hänge ich gerne Mooskugeln dran, was dann immer so zauberhaft aussieht, wenn die Vögel darauf umher tanzen.

Dieser Stock dient mehr als Zierde. Es gibt zwar einige Trauben. Diese reifen aber oft nicht richtig aus und sind eher säuerlich.

Im Sommer spendet er uns etwas Schatten und ich stelle gerne ein Tischchen darunter.

Zum Verzehr habe ich noch Tafeltrauben an einen Rosenbogen gepflanzt. Diese sind unser Klima gewohnt und liefern süsses Früchte.

Wein ist auch für kältere Regionen geeignet, wenn der Platz geschützt ist wie z.b. an der Hauswand. Damit es leckere Trauben zu ernten gibt, braucht es einen sonnigen Platz. Wein ist ca. bis – 20° C winterhart.

Das Problem ist übrigens vor allem der Frost im Frühling, wenn die Reben langsam austreiben. Hier in der Schweiz stellen dann die Winzer in solchen kalten Nächten oft Fackeln auf, damit die Ernte nicht in Gefahr gebracht wird.

Es gibt inzwischen übrigens viele robuste Sorten, die auch ohne zu spritzen gesund bleiben. Chemie hat meiner Meinung eh nichts im Garten verloren. Es gibt zum Glück auch immer mehr Winzer, die zeigen, dass man Wein auch biologisch anbauen kann.

Olivenbaum

Mein grosser Olivenbaum ist seit 5 Jahren ausgepflanzt und benötigt keine besondere Pflege. Ich schütze ihn im Winter nie. Nach dem vorletztjährigen kalten Winter (hier – 10° C) hat er im Frühling ein paar Blätter verloren, die aber schnell wieder nachgewachsen sind.

Olivenbäume sind bis – 12° C winterhart. Was man beim Kauf bedenken soll, ist, dass sie recht langsam wachsen. Unser steht übrigens nicht im Kiesgarten, sondern in unserem schweren, lehmigen Boden.

Er ist immergrün und schenkt uns auch im Winter Sichtschutz und schönes Grün bzw. Grau. Dahinter befindet sich nämlich eine Fussgängerbrücke, die etwas erhöht ist. Dank ihm können wir uns auch im Winter ungestört auf der Veranda aufhalten.

Ich finde es wichtig, dass man bei der Gartengestaltung die kalte Jahreszeit nicht vergisst. Es wäre doch schade, wenn man dann nichts Grünes sehen würde und alles kahl wäre.

Olivenblätter sind übrigens wie die Oliven sehr gesund. Es gibt extra Extrakte daraus zum Einnehmen. Man kann aber auch einfach ein paar Blätter in den Tee geben.
Weiterhin nutze ich die Blätter sehr gerne zum Dekorieren. Z.b. für Sträusse oder Kränze.

Der Olivenbaum blüht bei einem milden Sommer und einmal konnte ich im Herbst danach sogar ein paar Oliven ernten. Die Blüten sind übrigens ein absoluter Bienenmagnet und es summt und brummt dann nur so♡.

Im Weinbauklima lohnt es sich also wirklich diese auszupflanzen. Oft sind sie dann robuster und gewöhnen sich mit der Zeit etwas an die Kälte im Winter. Zur Not könnte man sie ja dann immer noch einpacken, wenn es mal aussergewöhnlich kalt werden würde.

Um an befestigten Plätzen etwas grün zu haben, habe ich auch im Topf Olivenbäumchen. Auch diese schütze ich im Winter nicht besonders. Ich stelle sie nur nah ans Haus.

Wollmispel

Die Wollmispel kommt aus dem Süden und trägt dort essbare kleine, gelbe Früchte mit einem grossen Stein. In Italien, Südfrankreich findet man diese im Frühling oft auf Märkten. Die Bäume werden dort riesengross.


Bei uns trägt sie natürlich keine Früchte, bleibt viel kleiner, aber sie ist immergrün. Besonders im Winter mag ich sie sehr, da sie mit ihren grasgrünen, vor Vitalität strotzenden Blätter heraussticht.

Ich habe sie seit mehr als fünf Jahren und sie ist bis jetzt sehr unkompliziert und pflegeleicht. Winterhart soll sie bis – 10° C sein.

Auch blüht sie oft im Herbst mit stark nach Honig duftenden Blüten, die bei den Bienen & Hummeln sehr beliebt sind.

Meine Wollmispel verliert im Spätfrühling jeweils ihre unteren Blätter, wobei aber gleichzeitig oben neue wachsen. So werden die Äste immer länger. Ich mag diese fast architektonische Struktur sehr gerne. Dort, wo sie steht, habe ich nicht mal die Erde aufgebessert. Sie steht also in lehmigem, schwerem Boden, was ihr nichts auszumachen scheint.



Also in milden Lagen definitiv ein Pflanztipp.

Ananasguave

Ein weiterer Exot ist die Ananasguave. Sie ähnelt mit ihren kleinen, grauen Blätter dem Olivenbaum. Allerdings zeigt sie sich hier robuster, denn nach dem kalten Winter (-10° C) hat sie im Gegensatz zum Olivenbaum alle Blätter behalten und man merkte ihr den kalten Winter in keinster Weise an.

-10° C wird als kurzzeitige Minimaltemperatur angegeben. Allerdings habe ich das Gefühl, dass meine gut eingewachsenen Pflanze auch eins, zwei Grad darunter nichts ausgemacht hätte.

Sie blüht im Sommer mit exotischen, roten Blüten. Im Gewächshaus oder im Süden würden sich daraus leckere Früchten entwickeln. Ausgepflanzt gibt es diese nicht.

Update: Dieses Jahr (2023) haben sich tatsächlich Früchte entwickelt. Da wir nicht sicher waren, ob sie schon reif sind, haben wir einfach mal reingebissen. Sie haben einen exotischen, säuerlichen Ananansähnlichen Geschmack. Kann gut sein, dass sie bei Vollreife noch süsser werden. Aber sie waren so schon sehr lecker.

Ein kleines Stämmchen wächst hier schon seit vier Jahren im Garten neben der Wollmispel und dem Olivenbaum in lehmig schwerem Boden.

Ein anderes habe ich diesen Sommer ins neue Kiesbeet gesetzt und ein grösserer Baum mit einem längeren Stamm wächst neben dem Pflanztisch an der Hauswand in einem grossen Topf. Er kaschiert etwas die Regenrinne und lockert die starre Hauswand ein bisschen auf.

Gewürzlorbeer

Ach, ich liebe den Gewürzlorbeer(Laurus nobilis). Vor allem der Duft seiner Blätter ist ein beliebtes Gewürz für Saucen und ist einfach so lecker.

Ich habe vor fast sechs Jahren drei schmale Pflanzen rechts neben der Kräuterspirale vor die Küchentür gesetzt. So habe ich die Blätter fürs Kochen immer schnell zur Hand.

Inzwischen sehen die drei wie eine riesige Pflanze aus. Der Gewürzlorbeer ist immergrün und gibt uns Sichtschutz zum Haus und seitlich zum Südplätzchen.

Die Blätter kann man neben der Küche auch toll für Kränze und Co. nutzen.

Der Gewürzlorbeer (Laurus nobilis) ist kurzzeitig bis – 10° C winterhart. Hier ist er sehr robust und man sieht im jeweils den Schnee und die Kälte nicht an. Was ich auch sagen kann, ist, dass grosse, eingewachsene Pflanzen robuster sind und deutlich mehr Kälte ertragen. Bei kleineren Pflanzen hatte ich auch schon Probleme, dass sie unsere Winter nicht überstanden haben.

Orangenblume

Die Orangenblume bezaubert vor allem im Frühling mit ihrem starken, süssen Duft. Die Pflanze ist auch immergrün und hat ein tolles, attraktives Blatt.

Ich habe ursprünglich vor fast sechs Jahren drei ca. 80 cm hohe Pflanzen nebeneinander gesetzt, die sich nun ineinander verwoben haben. Sie wachsen recht in die Breite, aber auch an Höhe haben sie zugelegt. Sie sind mittlerweile ca. 2 m hoch.

Grössere eingewachsene Pflanzen schaffen es bis – 15° C. Meine kommen mit unseren Wintern gut klar. Auch hier empfehle ich schon etwas grössere Pflanzen zu kaufen. Hatte im alten Garten mal eine 10 cm grosse Pflanze. Die hat es dann leider nicht geschafft …

Eukalyptus

Eucalyptus gunnii ist der kälteresistenteste Eukalyptus und schafft es eingewurzelt bis – 15° C.

Ich hatte mal eine neue Pflanze im Februar hinausgesetzt. (War keine gute Idee von mir … ). Sie ist dann daraufhin, als es nochmals kälter wurde, oberirdisch komplett abgestorben. Zuerst wollte ich sie dann ausbuddeln. Zum Glück habe ich es nicht getan, denn sie trieb von den Wurzeln her wieder komplett neu aus und hatte nach dem Sommer wieder eine stattliche Grösse.

Eukalypten sind sehr stark wachsende und durstige Pflanzen. Zu nass kann es ihnen fast nicht sein. In Australien werden sie unter anderem dazu eingesetzt, ganze Bachläufe auszutrocknen. Man kann sie diesbezüglich mit unseren Weiden vergleichen.

Sie vertragen gut schattige Standorte und sind weniger für die pralle Sonne geeignet, weil sie dann zu schnell austrocknen. Ich habe mehrere Pflanzen an unterschiedlichen Standorten und musste merken, dass der Kiesgarten mit dem trockenen Boden nicht der idealste Platz ist.

Ich habe noch einen anderen Eukalyptus und zwar der Eucalyptus rostrata. Dieser ist etwas weniger winterhart, aber kann trotzdem bis – 10° C aushalten. Meiner steht im Topf, aber ich könnte ihn sicher auch auspflanzen. Den Winter über bleibt er jeweils ungeschützt auf der Veranda.

Auf der Brisago-Insel im Tessin, dem botanischen Garten der Schweiz gibt es riesige Bäume von ihm, so wie man sie auch aus Italien oder Spanien kennt. Aufgrund des milden Klimas dort, wachsen unglaublich viele exotische Pflanzen. Für alle Pflanzenliebhaber ein Reisetipp wert und auch super für Kinder geeignet. Hier auf meinem Instagramkanal habe ich ein Highlight mit Fotos und Videos für euch: https://www.instagram.com/s/aGlnaGxpZ2h0OjE3OTU4NTA1Nzc4MDYwNjA1?story_media_id=2941675438918002341_20790320717&igshid=MDJmNzVkMjY=

Die Rinde dieses roten Eukalyptus schält sich ab, was dann besonders schön aussieht. Sogar mein kleiner Strauch hat das schon gemacht.

Eukalyptus rostrata im Winter

Ich nutze die Blätter meiner Eukalypten gerne für Kränze und Gestecke. Sie trocknen super ein. Das Tollste an ihnen ist natürlich der unglaublich gute und starke Duft. Ein paar Blätter ins Badewasser und schon kann man herrlich entspannen.

Mittelmeerschneeball

Der Mittelmeerschneeball ist mein Lieblings-Winterblüher. Dauert doch die gestaffelte Blütezeit vom November bis zum März. Je nach Witterung öffnen sich die Blüten schneller oder langsamer.

Ich nutze die Blüten sehr gerne für die winterliche Deko drinnen. Sie trocknen super ein, denn aus den kleinen Blüten entstehen dann kleine weisse Kügelchen.

Die Blätter sind immergrün und bieten uns auch im Winter Sichtschutz vor der Strasse und dem Weg, denn unser steht gleich daneben im Kiesgarten.

Der Mittelmeerschneeball verträgt kurzzeitig – 15° C und ist sehr robust. Ich kenne einige Exemplare hier im Dorf, die schon jahrzehntealt sind. Man kann ihn nach Lust und Laune schneiden. Er treibt immer wieder aus der Basis aus und verzeiht einem auch einen falschen Schnitt.

Mittelmeerzypressen

Im Vorgarten, gleich wenn man auf unser Haus zufährt, stehen unsere drei Mittelmeerzypressen. Die Pflanze der Toskana hat mich schon länger fasziniert und ich wollte sie unbedingt im Garten haben. Bei eingewachsenen Pflanzen ist das kurzzeitige Temperaturminimum – 15° C.

Das Problem im Winter ist oft die Sonne und nicht die Kälte. Das ist übrigens bei allen immergrünen, exotischen Pflanzen das Problem. Wenn der Boden gefroren ist, verdunsten die Blätter in der Sonne Wasser, können aber aufgrund des gefrorenen Boden von unten kein neues Wasser aufnehmen. Deshalb verfrieren diese Pflanzen dann nicht, sondern verdursten.

Es lohnt sich also für diese Plätze auszuwählen, die im Winter durch andere Gebäude oder sonstiges beschattet werden. Man kann zur Not die Pflanzen auch selber beschatten oder bei längerem Sonnenschein und Kälte sie auch mal mit wärmerem Wasser giessen. Das gilt auch für Kübelpflanzen, die draussen stehen.

Hier gibt es im Winter oft Nebel, deshalb löst sich dieses Problem meist von alleine. Wenn nicht, spendet hier das Nachbarhaus bei tiefliegender Sonne im Winter einige Stunden lang Schatten.

Kranz aus der Mittelmeerzypresse

Ich mag die Zypresse nicht nur wegen ihrer architektonischen hohen Form, sondern auch aufgrund ihrer Zapfen. Nach einem warmen Sommer reifen diese jeweils zahlreich und ich kann sie zur Weihnachtszeit und über den Winter zum Dekorieren nutzen. In der Wärme öffnen sich diese und sehen dann noch schöner aus.


Granatapfel

Ein Granatapfel habe ich noch nicht lange im Garten. Meine Schwester hat aber schon ein paar Jahre einen und dieser verträgt unsere Winter problemlos. Kurzzeitiges Temperaturminimum ist – 10° C. Die Früchte reifen, wenn sie draussen bleiben, aber nicht aus. Die Jahre werden zeigen, wie sich mein Bäumchen schlägt.

Die Pflanzen haben übrigens viele, kleine Blätter, die im Herbst abfallen.

Kamelie & Teestrauch

Eine Kamelie (Camellia japonica) wächst schon ein paar Jahre hinter dem Haus. Je nach Sorte vertragen diese bis – 18° C.

Wichtig ist ein schattiger oder halbschattiger Standort mit einem feuchten Boden. Sie mögen es gerne waldähnlich, am besten sogar mit saurem Boden. Die Kamelie blüht Ende Winter. Meine ist jetzt schon voller Knospen. Sie hat dunkle, immergrüne Blätter und macht daher auch vor und nach der Blütezeit was her.

Die Teepflanze (Camellia sinensis), aus der der Grün- und Schwarztee hergestellt wird, ist auch eine Kamelie. Diese ist bis – 10° C winterhart. Ich habe vor ein paar Jahren eine kleine Pflanze zu den Heidelbeeren in saure Erde gesetzt. Sie ist auch immergrün, wächst langsam und zeigt sich hier äusserst robust. Aus ihren Blättern kann man frischen Grüntee zubereiten. Übrigens auch die anderen Kamelien sind essbar und die Blüten können als Deko für Speisen verwendet werden.

Chin. Mahonie

Im Gegensatz zu anderen Mahonien ist die chinesische Mahonie (Mahonia eurybracteata) fast stachellos und hat feines, filigranes und palmenähnliches Laub.

Im Spätherbst zeigen sich gelbe, kleine Blüten auf Rispen. Das Laub ist immergrün und die Pflanzen sind recht robust. Nach kalten Winter können die Blätter manchmal etwas unaussehlich werden, was ich dann aber wieder legt. Kurzzeitiges Temperaturminimum ist – 15° C.

Yucca Rostrata

Die Yucca Rostrata ist meine Lieblings-Yucca. Ich mag ihre Form mit den geraden Spitzen sehr gerne.

Ich hatte ursprünglich drei verschiedene wärmeliebende Yuccas in den Garten gepflanzt. Überlebt hat nur die Rostrata, die anderen sind einem kalten Winter (-10 °C) zum Opfer gefallen.

Die Yucca Rostrata ist kurzzeitig bis – 15° C winterhart und bildet mit der Zeit einen Stamm.

Zu meinem ersten Exemplar sind inzwischen ein paar weitere Pflanzen dazugekommen. Vor allem weil sie eine immergrüne, gutaussehende und unkomplizierte Pflanze für trockenen Schatten ist.

So habe ich sie nun noch hinter dem Feigenbaum und den Glanzmispeln gesetzt.

Eine Pflanzen für trockenen Schatten im Kiesgarten zu finden, ist nicht ganz einfach. Mit ihr habe ich die perfekte Lösung gefunden.

Kakteen

Einige Kakteen (z.b. Opuntien, Echinocereus, Escobaria) stammen aus den Gebirgsregionen von Nordamerika. Dort wird es im Winter sehr kalt, aber nicht nass. Das heisst, unsere kalten Temperaturen im Winter sind nicht das Problem, denn einige wie der Feigenkaktus (Optuntia polyacantha) sind sogar bis – 25° C winterhart.

Um sie vor der Winternässe zu schützen, müssen sie gedeckt werden. Einige bauen extra dafür kleine Dächer, die sie im Winter darüber stellen. Ich habe meine im Topf, so kann ich sie im Winter einfach unter unseren gedeckten Sitzplatz bringen.

Es gibt einige Sorten von Opuntien, die mit der Winternässe nicht so grosse Probleme haben. Diese habe ich in den Kiesgarten ausgepflanzt. Ich muss aber dazusagen, dass sie während den letzten fünf Jahren kaum gewachsen sind, aber sie haben zumindest überlebt. Das ist wohl dort doch nicht so ideal für sie.

Sonst ist es bei den winterharten Kakteen so, dass sie es auch im Sommer trocken haben möchten und heisse, vollsonnige Plätze lieben. Kiesigen, sandigen und sehr durchlässigen Boden sollten sie haben.

Die Feigenkakteen (Optunien) blühen im Sommer auch bei uns in unterschiedlichen Gelb- und Rottönen. Daraus entwickeln sich rote Früchte, die man im darauffolgenden Sommer ernten kann. Sie schmecken exotisch & süsslich, mit einer leichten Säurenote.

Gelb blühender Feigenkaktus mit einigen roten, reifen Früchte

Agaven

Auch bei den Agaven gibt es eine winterharte Sorten. Die Agave parryi verträgt kurzzeitig bis – 12° C.

Genau wie bei den Kakteen müssen sie vor der Winternässe geschützt werden. Das heisst, sie können durch den Winter draussen bleiben, brauchen aber ein Dach zum Schutz vor der Winternässe. Sie kommen dann bei uns auch unter den gedeckten Sitzplatz.

Ich finde es praktisch, dass ich diese draussen lassen kann, denn im Winterquartier der anderen Kübelpflanzen ist der Platz sehr begrenzt.

Rosmarin

Der Rosmarin ist auch eine wärme- und trockenheitsliebende Pflanze. Ausgepflanzte grosse Pflanzen sind scheinbar bis – 20° C winterhart. Allerdings sieht man meinen grossen Exemplare schon – 10° C an, da dann einige Äste im Frühjahr vertrocknen und absterben. Kleinere, neu gepflanzte Pflanzen, sind auch schon ganz kaputtgegangen.

Meine Empfehlung lautet, pflanzt lieber etwas grössere Pflanzen und schneidet sie im Herbst ja nicht runter. So habt ihr die besten Chancen, Rosmarin längerfristig im Garten zu halten.

Ich habe aufrechte und hängende Sorten. Meine Sträucher sind inzwischen riesengross und der eine kriechende hat inzwischen die halbe Kräuterspirale erobert. Sehr empfehlenswert sind auch Stämmchen.

Jasmin

Der Jasmin (Jasminum officinale) ist ein Neuzuzüger. Hab ich ihn doch erst letztes Jahr im Mai gepflanzt. Ich bin aber überrascht, wie schnell er gewachsen ist. Von knapp 70 cm auf über 2 m.

Das herrliche ist ja der typische starke Duft der Blüte. Unglaublich, wie eine so kleine Blume so stark duften kann. Die Blütezeit hat sich über die ganze Saison gestreckt und es war einfach herrlich auf dem Hängesessel darunter zu sitzen und den herrlichen Duft zu geniessen.

Ich habe meine in den Topf gesetzt, weil ich ihn am Pfosten auf der Veranda haben wollte. Der Topf bleibt aber ganzjährig und ungeschützt im Winter draussen, denn man könnte den Jasmin auch in den Garten auspflanzen. Das kurzzeitige Temperaturminimum ist – 15° C. Er verliert seine Blätter recht spät und hat im Herbst oft eine attraktive Herbstfärbung.

Ich habe noch den Rosa Jasmin, Jasminum x stephanense. Dieser soll noch etwas winterharter sein und blüht rosa. Da ich ihn aber erst seit Ende Sommer habe, kann ich noch nicht viel über ihn sagen. Das nächste Jahr wird zeigen, wie er sich entwickelt.

Oleander

Mein rosa Oleander habe ich schon länger. Da er mittlerweile recht gross ist und der Topf recht schwer, habe ich ihn seit einigen Jahren nicht mehr ins Winterquartier geschleppt. Ich stelle ihn nur noch nah ans Haus unter die Veranda. Weiter schütze ich ihn nicht und ich habe nichts Negatives bemerkt, eher im Gegenteil. Später Frost macht ihm nun nichts mehr aus, im Gegensatz zu vorher, als er noch im Winterquartier überwintert hat.

Oleander sind bis – 5° C winterhart. Allerdings war es vorletzten Winter hier ja – 10° C. Auch wenn es unter der Veranda vielleicht noch etwas wärmer war, war es sicher kälter als – 5° C. Auch andere, die ich kenne aus der Umgebung, stellen ihn nur noch nah ans Haus über den Winter.

Letzten Sommer haben es mir die gefüllten Oleander auf Sardinien angetan. Diese bilden dort grosse Hecken und werden riesig. Nicht unbedingt die Blüten haben mich begeistert, sondern viel mehr der herrliche an Mandel erinnernde Duft. Es war so herrlich, morgens entlang dieser langen Hecken joggen zu gehen.

Diesen Duft wollte ich auch nach Hause bringen und habe mir Ende Sommer einen gefüllt blühenden Oleander gekauft, in der Hoffnung, dass dieser dann auch so herrlich duftet. Da dieser neu bei uns ist, dufte er für diesen Winter noch ins Winterquartier. Ab nächstem Jahr werde ich ihn wahrscheinlich dann auch draussen lassen.


Zitronenstrauch – Zitronenverbene

Zitronensträucher habe ich schon länger. Die sehr stark nach Zitronen duftenden Blätter sind einfach toll und ergeben einen sehr leckeren Tee. Allerdings habe ich sie bis jetzt jeden Frühling neu als kleine Pflanze gekauft. Letztes Jahr habe ich einen neuen Strauch zugelegt, der unten schon etwas verholzt ist und so deutlich robuster sein soll. Dieser steht im Moment im Winterquartier.

Aber eigentlich soll es hier ja um Pflanzen gehen, die im Winter draussen bleiben können.

In der Nähe hier bei uns am See, wo wir im Sommer immer baden gehen, steht ein kleines, urchiges und etwas verwahrloses Schöpchen (kleine Scheune) und entlang seiner Fassade steht ein mehrerer Meter grosser und breiter Strauch. Die Blätter sahen genauso aus, wie die des Zitronenstrauchs und als ich dann vorsichtig an den Blättern gerochen habe, war mir klar, dass es ganz sicher einer ist.

Ich habe mich dann weiter erkundigt und gelesen, dass sie tatsächlich kurzzeitig bis – 8° C ertragen können. Später habe ich bei mir im Garten ein grünes, vitales Ästchen, meines letztjährigen im Garten ausgepflanzten Zitronenstrauch gefunden, das von den anderen Pflanzen etwas verdeckt wurde.

Wahrscheinlich ist es wie beim Rosmarin: Je grösser, umso robuster werden sie und die Chance wird grösser, dass ein Teil der Pflanze überlebt. Schwierig ist nur, dass man vom Zitronenstrauch oft nur ganz kleine Pflanzen kaufen kann.

Wenn meine Pflanze grösser ist, werde ich es auf jeden Fall versuchen, sie draussen an einem geschützten Platz auszupflanzen. In der Hoffnung, dass ich dann irgendwann auch so einen grossen Strauch habe, wie dieser, denn ich am See gesehen habe.

Keulenlilie

Eine weitere Pflanze, die seit einigen Jahren draussen unter der Veranda überwintert, ist die Keulenlilie (Cordyline australis). Obwohl der Name vermuten lässt, kommt sie nicht aus Australien, sondern aus Neuseeland. Der Wurzelstock sowie die Blätter von jungen Pflanzen sind übrigens essbar. Die Ureinwohner Neuseelands, die Maoris kochten die Blätter wie Gemüse und backten die Wurzeln.

Die Keulenlilie vertägt anscheinend – 5° C. Hier verträgt sie aber kurzzeitig auch tiefere Temperaturen. Viele Engländer lieben sie und haben sie in warmen Regionen Englands sogar ausgepflanzt. Neben der Grünen gibts auch noch rotblättrige Sorten.

Links unten sieht man noch eine Rotblättrige

Reispapierbaum

Ein weiterer Exot ist der Reispapierbaum, welcher mich vor allem aufgrund seiner grossen Blättern beeindruckt und mich an die Tropen erinnert. Aus dem Mark des Stammes wurde in China früher hochwertiges Papier für Malereien hergestellt.

Meiner steht im Topf, da er sich anscheinend unterirdisch ausbreiten kann. Ich habe ihn mit Stamm gekauft, junge Pflanzen haben diesen aber noch nicht. Bei mir steht er im Schatten hinter dem Haus. Der Stamm ist bis – 10° C winterhart und sollte, wenn es kälter wird, geschützt werden. Die Pflanze selber kann bis – 15° C aushalten.

Bezugsquellen

Hier habe ich euch noch ein paar Links von Websiten, bei denen ich schon bestellt habe. (Werbung selbst bezahlt)

  • Meine absolute Lieblingswebsite für exotische Pflanzen. Eine sehr grosse Auswahl mit vielen Informationen und Pflegetipps zu jeder Pflanze. www.flora-toskana.com/de
  • Lubera hat ein breites Angebot. Seit kurzem haben sie auch viele mediterrane Pflanzen im Angebot. Kommt ursprünglich aus der Schweiz, hat jetzt aber auch einen Sitz in Deutschland. www.lubera.com
  • Für alle aus DE und A. In die Schweiz liefern sie leider nicht mehr. Mein alter Weinstock oder auch mein Olivenbaum ist von dort. www.palmenmann.de
  • Für alle Schweizer gibt es noch ein toller Shop für Kakteen. Die Auswahl vor Ort ist gigantisch und schon nur zum Staunen und Durchlaufen eine Reise wert. Von dort habe ich die winterharten Agaven und Kakteen. www.kakteen.ch
  • Wenn ihr noch empfehlenswerte Shops kennt, dürft ihr es mir sehr gerne in die Kommentare schreiben.

Zum Schluss

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Schilderungen und Erfahrungen über meine Pflanzen einiges an Wissen und Tipps mitgeben.

Wer ist auch so ein Fan der Vielfalt und von aussergewöhnlichen Pflanzen? Habt ihr auch Exoten im Garten?

2 Kommentare

  • Mia Siebenmann

    Hey liebi Andrea
    Ich schon wieder
    Bin-auch Dank Deinem tollen Blog-grad total im Gartenplanungsfieber und würde mir gerne einen Reispapierbaum und eine Ananasagave zutun. Ich habe online auch schon entsprechende Angebot gefunden.
    Aber ich denke aktuell ist nicht der richtige Zeitpunkt um sich neue Pflanzen in den Garten zu stellen oder…? Warten bis im Mai oder was denkst Du?
    Ich würde beides in einen grossen Topf pflanzen wollen…
    Herzlichi Grüess aus dem endlich mal wieder sonnigen Zumikon.
    Mia ‍♀️
    P.s.wie oft gießt Du die beiden Schönheiten in den Töpfen im Sommer und im Winter…? Und dünsten Du sie? Vielleicht magst Du mir noch etwas mehr über die Pflege der beiden verraten?

    • Andrea

      Liebe Mia,

      Schön von dir zu lesen♡.
      Das freut mich sehr zu hören. Ja jetzt wäre nicht ein guter Pflanzzeitpunkt. Genau Mai wäre perfekt.

      Die Ananasguave ist sehr pflegeleicht und braucht nicht viel Dünger. Ab und zu gebe ich ihr was von meinem biologischen Zitrusflüssigdünger. Sie mag es gerne sonnig und heiss. Vom Giessen her: Auch ähnlich wie meine Zitruspflanzen, ab und zu mal. Wenns richtig heiss ist vielleicht alle zwei Tage oder so. Kommt auch sehr auf die Topfgrösse an. Die Erde darf ruhig auch mal kurz trocken sein. Man kann sie wie eine Olive behandeln.

      Zum Reispapierbaum: Der steht bei mir schattig hinter dem Haus. Dieser braucht schon recht viel organischen Dünger, wenn man grosse Blätter haben möchte. Allerdings ist er auch recht genügsam, dann wächst er einfach nicht so stark. Ich giesse ihn regelmässig wie meine anderen Topfpflanzen auch. Allerdings verzeiht er es auch, wenn man ihn mal vergisst.

      Liebe Grüsse aus meinem verschneiten Garten♡

      Andrea

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