Ranunkeln pflanzen
Dass man wunderschöne Ranunkeln auch selber im Garten anbauen kann, wusste ich bis vor kurzem noch nicht.
Ich hatte es zwar in der Vergangenheit auch schon mit handelsüblichen Knollen versucht, leider war das Ergebnis aber enttäuschend und zudem entsprachen die knallig, leuchtenden Farben nicht unbedingt meinem Geschmack.
Als ich mich dann intensiv mit dem Schnittblumenanbau befasste, bin ich wieder aufs Thema Ranunkeln gestossen.
Bezugsquellen
Es ist entscheidend hochwertige Ranunkelknollen zu nehmen. Es gibt hier in Europa vor allem zwei empfehlenswerte Züchter und Produzenten. Biancheri aus Italien und Comptoir aus Frankreich. Beide liefern aber ihre Ranukelknollen nur in hohen Stückzahlen und nur an gewerbliche Kunden.
Bis vor kurzem war farmergracy.com die einzige Bezugsquelle um für Gärtner/innen an hochwertige Ranukelknollen zu kommen. Farmergracy bieten die Ranunkeln von Biancheri aus der Elegance Serie an. Anmerkung: Habe gerade den Tipp bekommen, dass auch www.tulipstore.eu/de & eine tolle Auswahl an Ranunkeln anbietet.
Neu bietet nun aber auch joradahl.de Ranukeln an und zwar diese von Comptoir. Auch bei gartenzauber.com (leider nicht für die Schweiz) gibts nun eine kleine Auswahl an Comptoir-Ranunkeln. Inwischen findet man auch bei www.dutchgrown.de Ranunkeln.
Eine weitere Bezugsquelle von französischen Comptoir-Ranukeln wäre noch der TerraceGardenFrance Shop über Etsy. Dort sind sie allerdings recht teuer.
(Falls ihr noch weitere Bezugsquellen von hochwertigen Ranukelnknollen kennt, dürft ihr mir die gerne mitteilen.)
Update: Da es immer mehr hochwertige Sorten und inzwischen weitere Bezugsquellen gibt, habe ich euch dazu hier einen aktuellen Beitrag geschrieben: naturalgarten.ch/ranunkeln-bezugsquellen/
Anbau
Ranukeln mögen gerne tiefere Temperaturen. Aus diesem Grund ist es besser sie in Zone 7b und höher (hier mehr über die Klimazonen) über den Winter anzubauen. Wenn man in einer Region wohnt mit sehr kalten Wintern: Zone 7a und tiefer und kein Gewächshaus oder Vliestunnel hat, kann man sie Ende Januar drinnen vorziehen und sie dann Ende Februar, Anfang März draussen mit etwas Schutz auspflanzen.
Ich war diesen Frühling leider spät dran, wollte es aber dennoch im April versuchen. Allerdings machten dann die sehr hohen Temperaturen im Juni den Ranunkeln zu schaffen und ich würde es in Zukunft nicht mehr so spät machen.
Falls ihr mehr über mein Spätfrühlingsexperiment mit Ranukeln erfahren möchtet, könnt ihr das hier in meinem Insta-Highlight: „Ranukeln“ nachsehen:
Diesen Herbst möchte ich es nun „richtig“ machen. Da wir hier milde Winter haben, (Tiefsttemperatur – 10° C) sollte das eigentlich mit dem Überwintern gut klappen.
Die geschrumpften Ranukelknollen werden ca. Mitte, Ende Sept. zuerst gewässert und dann vorgezogen, um zu schauen, ob alle austreiben. Wenn sie ausgetrieben und etwas gewachsen sind, werden sie Anfang Oktober ca. im Abstand von 20 cm in die Beete gepflanzt. Bei Minustemperaturen werden sie mit einem Vlies geschützt, wenns Richtung – 10° C wird, eine oder zwei zusätzliche Vliesschichten darüber legen. Wer ein Gewächshaus oder ein Hochbeet mit Deckel hat, umso besser.
Im Frühling wenns wärmer wird, wachsen die so überwinterten Pflänzchen weiter und blühen dann im April und Mai, dann wenn es noch nicht zu heiss ist.
Sobald sie verblüht sind, gräbt man die Knollen mitsamt den Blättern aus und wartet bis das Laub eingezogen und vertrocknet ist. Die Ranunkeln verdoppeln sich gerne und wenn man Glück hat, vergrössert sich der eigene Bestand immer weiter.
Theoretisch kann man die Knollen über den Sommer auch im Beet lassen, allerdings gibt es noch nicht so viel Erfahrung, ob dann dort in der Zwischenzeit auch was anderes wachsen kann. (Da müsste man selber experimentieren.) Einfach ein Beet über den Sommer unbepflanzt zu lassen, kommt sicher aus platzgründen bei den wenigsten in Frage.
Ich habe meine Ranukeln vom Frühling ausgegraben und in Gemüsesäcken in den Keller gehängt. Ob die Lagerung ok war, wird sich jetzt dann zeigen.
Abschliessend ist über den Anbau noch zu sagen, dass Wühlmäuse auch gerne Ranunkeln haben. Da ich meine in die Rahmenbeete, die mit Draht vor Mäusen geschützt sind, pflanzen werde, ist das bei mir kein Problem.
Weiter mögen auch Schnecken Ranukeln. Auch da sind meine in den Rahmenbeeten einigermassen geschützt. Weiter denke ich, dass man vor allem bei der Anzucht jetzt im Herbst, solange es noch warm ist, darauf achten muss. Im Frühling sind ja dann noch nicht wirklich viele Schnecken unterwegs.
So nun genug Theorie. Lasst uns starten und ich nehme euch hier und auch auf Instagram Schritt für Schritt mit.
Praxis
Ranunkeln wässern
Die Ranunkelknollen sind bei der Lieferung oder nach der Lagerung im Keller zusammengeschrumpft. Damit sie gut austreiben, müssen sie ca. 4 Stunden in Wasser eingelegt werden.
Nach dem Wässern sind sie schön prall und um einiges grösser als vorher.
Ranunkeln vorziehen
Diese setze ich nun, um sie vorzuziehen, mit der Kralle nach unten in meine selbstgemischte Anzucht-Erde nach dem Rezept von thefieldflorist.ch:
2 Teile Kokoserde (Gibt es in Blöcke zu kaufen, welche man dann mit Wasser mischt. So quellen sie auf und man bekommt eine sehr gute und lockere Erde. (Torfersatz))
1 Teil handelsübliche Aussaterde
1/2 Teil Perlit (Perlit hilft, dass die Erde nicht austrocknet oder vernässt, indem es Wasser speicher. Vulkanisches Gestein)
Letzes Mal habe ich das in Saatschalen gemacht.
Jetzt ist meine Überlegung es in 96er Quickpotplatten zu machen. Pro Fach kommt eine Knolle rein. Zwar etwas eng, aber da die Ranukeln beim Vorziehen vorallem Wurzeln bilden und dank den tiefen Fächern nach unten genug Platz haben, versuche ich es mal so.
Ich erhoffe mir dabei, dass ich die Ranunkelnpflänzchen besser auspflanzen kann ohne die Wurzeln zu fest zu verletzen. Auch möchte ich eigentlich die Ranunkeln in die Beete der einjährigen Blumen setzen, die wahrscheinlich grösstenteils erst nach dem ersten Frost pflanzbereit sein werden.
Wer genug Platz hat, kann die Ranunkeln in Saatschalen stecken und nicht mit Erde zudecken. Diese müssen dann aber sofort nach dem Keimen (ca. in 2 Wochen) ausgepflanzt werden.
Die Knollen dann mit Erde abdecken.
Etwas angiessen, aber nicht zu stark. Die Knollen können leicht faulen, wenn sie zu nass haben. Jetzt kommt die Platte in den Schatten, da es ja Ranunkeln lieber kühler mögen. Achten dass die Triebe nicht Opfer von Schnecken oder Mäusen werden.
Update 1. Charge nach 9 Tagen
Die erste Charge habe ich schon vor 9 Tagen am 6. Sept. gesetzt. Hier zeigen sich nun die ersten Triebe♡.
Update 1. Charge nach 2 Wochen
Viele sind nun schon ausgetrieben, aber noch nicht alle…
Einige sind schon richtig gross und gut durchwurzelt. Diese könnten schon ins Beet.
Aufgrund der Quickpotplatten kann ich die einzelnen Pflanzen schön herausnehmen ohne die Wurzeln zu verletzen.
2. Charge vorgezogen am 16. Sept.
Bei der 2. Charge sind auch noch meine eigenen dabei, die ich nach der Blüte ausgegraben habe und über den Sommer im Keller gelagert habe.
Update 2. Charge nach 16 Tagen
Die zweite Charge ist sehr unterschiedlich gekeimt. Während die einen schon richtige Pflänzchen sind, sind die anderen noch gar nicht gekeimt.
Ranunkeln auspflanzen
Update 1. Charge nach einem Monat
Nach einem Monat Anfang Oktober habe ich die 1. Charge ausgepflanzt und auch ein Teil der 2. Charge, die schnell gewachsen sind.
Zeitnahe und weitere Update erfährst du hier in meinem Instagram Story-Highlight:
https://www.instagram.com/s/aGlnaGxpZ2h0OjE3OTk5MTA2MTk0MDgzNjM4?igshid=ZWI2YzEzYmMxYg==
5 Kommentare
Pingback:
Pingback:
Pingback:
Pingback:
Pingback: