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Helleborus: Christ- / Schnee- und Lenzrosen

Ich mag die Helleborus sehr gerne. Sie sind wunderschön und einige davon blühen im tiefen Winter. Sie trotzen Schnee & tiefen Temperaturen und blühen danach einfach weiter.

Damit ihnen der Frost nichts anhaben kann, werden den Stielen, Blättern und Blüten das Wasser entzogen und sie werden ganz schlaff.

Sobald es wieder wärmer ist, werden diese mit Feuchtigkeit versorgt und richten sich wieder auf. Ein toller Schutzmechanismus, den sich die Natur da überlegt hat.

Arten

Die Familie der Helleboren ist sehr gross. Sie zählt 21 Arten, von denen 10 in Europa heimisch sind. Die restlichen stammen aus Asien.

Da sich diese Arten gerne miteinander kreuzen entstehen immer wieder neue Sorten und Sortengruppen.

Christrosen (Helleborus niger)

Die Christrose ist bei uns heimisch und kann je nach Sorte schon ab November ihre ersten Blüten zeigen. Klassisch sind sie weiss, es gibt inzwischen aber auch rosafarbene Christrosen.

Helleborus niger ‘Wintergold’

Sie ist eine Waldpflanze, mag kalkhaltige Böden und fühlt sich im Halbschatten am wohlsten gerne auch unter laubabwerfenden Gehölzen.

Schneerosen

Schneerosen sind Kreuzungen von Christrosen mit mediterranen und orientalischen Helleborus-Arten.

Ihre Widerstandsfähigkeit haben sie von den Christrosen, die Farben und Veranlagung auch an sonnigeren Standorten zu wachsen von den mediterranen Arten. Die klassischen Schneerosen blühen ca. ab Januar.

Winterballett Sorten (Helleborus x lemperii)

Die Winterballett Sorten sind Kreuzungen zwischen der Lenzrose und der klassischen Christrose. Sie sind farbenfroh und haben grosse, aufrecht schauende Blüten.

Helleborus x lemperii ‘Liara’

Frühe Sorten blühen schon ab November. Sie gedeihen am besten an einem halbschattigen bis schattigen Standort.

Ice N’ Roses Serie (Helleborus x glandorfensis)

Die Sorten der Ice N’ Serie verdanken ihre vielfältigen Farben und den robusten Charakter der Kreuzung zwischen Schnee- und Lenzrosen (Helleborus lividus x H. niger und H. orientalis)

Sie sind sehr robust, langlebig und gegenüber Krankheiten sehr widerstandsfähig. Sie gedeihen auch an sonnigen Standorten noch gut, haben eine außergewöhnlich lange Blütezeit und stabile, aufrechte Blütenstiele. Die ersten Sorten wie Early Rose blühen bereits ab November.

Helleborus x ballardiae

Die Ballardiae Gruppe ist sehr reichblühend und hat wunderbares Laub. Die Blüten sind durch die Verfärbung auch beim Abblühen noch sehr attraktiv.

Sie sind eine Kreuzung aus H. lividus und H. niger. Von H. lividus haben sie den silbrigen Blattglanz, die oft gefärbten Blütenrückseiten und ihre Trockenheitsverträglichkeit. Von H. niger die helle Blütenfarben und die Frosthärte.

Mabel Gruppe (Helleborus x iburgensis)

Diese Helleborus zeichnen sich durch ihr marmoriertes Laub aus. Sie sind wüchsig, kräftig und robust. Die ersten aufrechten, seitwärtstehenden Blüten zeigen sich ab Mitte Dezember an ca. 30 cm grossen Stielen. Die Blühdauer geht bis April und auch sonnigere Standorte werden vertragen.

Sie ist eine Kreuzung aus H. lividus, H. argutifolius, H. niger und acaulescente Lenzrose.

Helleborus x nigercors

Ist aus einer Kreuzung von H. argutifolius und H. niger entstanden: Sie ist kräftig mit schönen, gesunden, dunkelgrünen Laubblättern. Die Blüten vergrünen im Abblühen und werden zunehmend rosa überhaucht.

Lenzrosen (Helleborus x hybridus)

Lenzrosen gehen aus Kreuzungen aus der Helleborus orientalis mit diversen anderen Arten der Gattung Helleborus hervor. Ihre Eltern sind grössenteils im Südosten Europas, auf dem Balkan und an den Küsten des Schwarzen Meeres Zuhause.

Sämling von meiner Mama (Wenn es ihnen gefällt, vermehren sie sich von alleine)

Die Formen und Farben sind unendlich facettenreich. Frühe Sorten blühen schon ab Januar, die meisten allerdings erst ab März, April dafür bis in das späte Frühjahr hinein.

Wildarten

Es gibt natürlich zahlreiche Wildarten. Hier zwei, die gerne in die Gärten gepflanzt werden.

Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)

Ab Februar bis Mai präsentiert die Palmblatt-Nieswurz ihre hellgrünen, herabhängenden, glockenförmigen Blüten.

Sie hat ein tolles Laub und dient ausserhalb der Blütte als Blattschmuckstaude. Ausserdem ist sie recht trockenheitsresistent und versamt sich gerne.

Korsische Nieswurz (Helleborus argutifolius)

Die Korische Nieswurz stammt aus Korsika und Sardinien, fühlt sich aber auch in unseren Gärten auf durchlässigen Böden wohl.

Das Laub der Korsischen Nieswurz macht sie zu einer Blattschmuckstaude. Die Blätter sind dunkelgrün und gezähnt. Ab März bis April trägt sie schöne, grüngelbe Blüten.

Standort

Im Allgemeinen sind Helleborus Schatten- und Halbschattenstauden, da sie wild meist am Waldrand vorkommen.

Sie wachsen gerne unter laubabwerfenden Gehölzen, die sie im Sommer beschatten und im Winter mehr Licht durchlassen.

Helleborus lieben kräftige, humusreiche, kalkhaltige und leicht durchlässige Böden.

Sie sind aber relativ robust und kommen bei mir z.b. auch auf schweren Lehmböden gut zurecht.

Helleborus als Schnittblumen

Helleborus können auch für die Vase geschnitten werden. Es gibt aber einiges zu beachten und ein paar Tipps, damit sie nicht schnell schlapp machen.

Schnee- und Christrosen lassen sich im Winter wundervoll mit Amaryllis kombinieren.
  • Konditionieren: Nach dem Abschneiden sofort in Wasser stellen. Am besten alles inklusive Blüten ca. einen halben Tag lang draussen im Kühlen ins Wasser legen, damit sich alle Zellen schön vollsaugen können.
  • Helleborous möglichst schräg anschneiden und zusätzlich an den Stielen einritzen.
  • Anschliessend die Stiele ins sehr heisses Wasser tauchen oder mit einem Feuerzeug an den Schnittstellen kurz abflammen. Das sorgt dafür, dass der Saft des Zellplasmas nicht gerinnt. So ‘blutet’ sie nicht aus und die Leitstellen bleiben frei.
  • Sie mögen die warme, trockene Heizungsluft nicht gerne. Entweder kühler stellen, ganz nach draussen oder ab und zu mit Wasser besprühen.
  • Reife Blüten halten länger als frische.
Diese reife Blüte im Vordergrund hält besser als die frischeren, die man im Hintergrund sieht.

Gestaltungsideen

Nachfolgend ein paar Ideen, wie ihr die Helleborus in Arrangements und als Deko nutzen könnt.

Lenzrosen mit Narzissen und der Lavendelheide
Februarstrauss
Strauss im Februar mit den ersten Narzissen
Hier seht ihr, wie ich mein oben schon gezeigtes Gesteck mit Christ-, Schneerosen und Amaryllis ohne giftigen Steckschaum gemacht habe.
Eine Idee um kurzstielige Helleboren länger aussehen zu lassen.
Christrosendeko im Glas
Kranz mit meinen Schneerosen Anfang Februar
Helleborus schwimmen gerne in einer Schale mit Wasser und sehen darin einfach zauberhaft aus.
Hier ist das Wasser noch gefroren.

Gibt es hier auch Helleborus-Fans? Welche Sorten mögt ihr am liebsten?

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