Gartengestaltung,  Gestaltungstipps

Garten im Winter – Tipps & empfehlenswerte Pflanzen

Hier in diesem Beitrag möchte ich euch anhand meines Gartens Tipps und empfehlenswerte Pflanzen zeigen, damit der Garten auch im Winter schön aussieht.

Grundstruktur

Es ist sehr wichtig bei der Gartenplanung darauf zu schauen, dass der Garten gut strukturiert ist.

Was sind meine Bedürfnisse? Was möchte ich im Garten haben? Gartenplätze, Feuerstelle, Gemüsegarten, Hochbeete, Kräuterspirale, Beerenecke, Pergola, Kinderspielbereich, Gartenhaus, Nützlingsecke etc.

Sobald ihr festgelegt habt, wo was hinkommt, können die einzelnen Bereiche durch Wege oder Rasen miteinander verbunden werden. Rund um diese lassen sich dann Bäume, Sträucher und Pflanzbeete planen.

Feuerstelle, Sandkasten, Staudenbeet und Gemüsegarten
Weinrebe im Winter

Immergrüne Bäumchen

Die bekanntesten immergrünen Bäume sind wohl die Koniferen oder Nadelgehölze: Fichte, Weisstanne, Föhre oder Zedern. Sie brauchen allerdings oft viel Platz. Es gibt aber auch Zwergformen, die sich für kleinere Gärten eignen.

Unser Christbaum darf oft noch einige Zeit draussen auf der Veranda stehen.

Der Vorteil ist klar, sie sind unkompliziert, einheimisch und bringen grün in den winterlichen Garten, zudem kann man die Äste toll für Weihnachtsdeko und Co. nutzen. Der Nachteil ist, wie ich finde, sie sind im Garten schwer mit anderen Pflanzen zu kombinieren. Ich denke, am besten passen sie in den Schattengarten, in einen natürlichen, waldähnlichen Bereich oder in den Schlagschatten an der Nordseite des Hauses.

Ich selber habe (bis jetzt) keine Tannen im Garten ausgepflanzt, nur in den Töpfen habe ich einige Zwergformen, die zur Weihnachtszeit ihren Auftritt bekommen.

Weiter zähle ich hier auch die Koniferen wie Thuja, Wachholder oder Zypresse dazu. Sie wurden früher oft als Sichtschutzhecke gepflanzt. Heute sind sie etwas aus der Mode gekommen.

Sie können aber auch in einen moderneren Garten integriert werden. Da würde ich sie eher einzeln oder mit Abstand untereinander pflanzen. Bei uns stehen drei Mittelmeerzypressen im Vorgarten. Diese sind aber in kälteren Regionen leider nicht winterhart.

Olivenbaum

Dank des milden Klimas hier hatte ich noch andere immergrünen Bäumchen zur Auswahl. Zu denen komme ich jetzt.

Wollmispel

Bei mir wächst ein Olivenbaum, eine Wollmispel und eine Ananasguave. Sie sind schon einige Jahre ausgepflanzt und brauchen hier (bis jetzt) keinen Winterschutz.

Die max. Temperatur bei uns ist -10 °C, oft wird es nur so um die -5 °C. Die obengenannten Pflanzen halten es gut eingewurzelt bis etwa -12 °C aus, ohne dass sie einen Schutz brauchen.

Es gäbe auch noch andere wintergrüne Bäume wie immergrüne Magnolie oder Ölweiden. Auch können Sträucher wie Ilex, Glanzmispel oder Lorbeer als Bäumchen gezogen werden.

Immergrüne Sträucher

Bei den immergrünen Sträucher gibt es schon mehr Auswahl. Glanzmispeln, Duftblüte, Lorbeer oder Bambus vertragen auch tiefere Temperaturen.

Mittelmeerschneeball und Rosmarin

Weinbauklima brauchen Gewürzlorbeer, Orangenblumen oder Mittelmeerschneeball. Weiter wachsen hier chinesische Mahonien oder Kamelien.

Gewürzlorbeer, rechts im Hintergrund die Orangenblume

Auch Rhododendren oder Azaleen behalten ihre Blätter. Die habe ich aber nicht im Garten.

Chin. Mahonie

Immergrüne Kletterpflanze

Kletterpflanzen sind immer toll im Garten. Sie brauchen im Gartenboden nicht viel Platz und beziehen durch ihr Wachstum die Vertikale mit ein. Sie können unschöne Wände, Pfosten oder Ecken verschönern und zaubern ein etwas verwunschenes Feeling auch im Winter.

Zu den immergrünen Kletterpflanzen gehören Efeu, immergrünes Geissblatt, kletternder Spindelstrauch oder die immergrüne Waldrebe.

Immergrüne Stauden & Halbsträucher

Bei den kleineren Pflanzen zeigen Christ- und Lenzrosen, Elfenblumen, Bergenien, Farne oder auch einige Gräser über den Winter ihr Laubkleid oder ihre Halme. Sie wachsen bei mir hinter dem Haus im Schattengarten.

Auch vorne im Kiesgarten gibt es einige: wie verschiedene Kräuter (Rosmarin, Thymian, Lavendel, Zistrose oder Weinraute), Federgräser, Spornblumen, Wolfsmilchgewächse oder Yuccas.

Weinraute mit Frost überzogen

Aber auch Bodendecker wie Blaukissen oder Sonnenröschen behalten ihre Blätter.

Spornblumen, Lavendel und Co. im Schneekleid
Yucca rostrata, davor wächst die Zistrose, dahinter ist ein Ananasguaven-Stämmchen

Allerdings muss ich auch hier sagen, dass einige der genannten Pflanzen nicht ausreichend winterhart und für kältere Regionen nicht geeignet sind.

Gräser

Gräser wie Chinaschilf, Pampasgras, Pfeiffenputzergras oder Reitgras lasse ich durch den Winter stehen und schneide sie erst im Frühling zurück. So können sie auch im Winter als Blickfang und Sichtschutz dienen.

Chinaschilf als Sichtschutz (dahinter befindet sich ein Fussgängerweg)

Wenn die Sonne in die Samenstände scheint, sieht es so bezaubernd aus.

Winterblüher

Rose im Dezember

Es gibt sogar Pflanzen, die im Winter blühen. Blumen wie Storchenschnabel, Rosen, Wildastern und Chrysanthemen blühen hier oft bis in den Dezember.

Storchschnabel Rozanne
Mahonie

Anschliessend übernehmen Christrosen, Zaubernuss, chinesische Mahonien und Mittelmeerschneeball.

Zaubernuss
Mittelmeerschneeball

Später kommen dann die Lenzrosen, einige Sorten der Bergenien und der Duftschneeball dazu. Weiter wären noch Winterjasmin, wohlriechende Heckenkirsche und Winterkirsche zu nennen.

Duftschneeball

Ich liebe es, wenn ich auch im Winter ein paar Blumen im Garten für die Vase oder ein Gesteck pflücken kann.

Winterblüten vom Garten

Kennt ihr noch Winterblüher? Dürft es mir gerne in die Kommentare schreiben.

Stauden nicht zurückschneiden

Viel Struktur im winterlichen Garten bringen nicht zurückgeschnittene Stauden und Rosen. Mit Raureif oder Schnee überzogen bekommen sie auch im Winter einen Auftritt. Aber auch einige Samenstände sehen ganz bezaubernd aus.

Samenstände der Herbstanemonen

Grundsätzlich schneide ich keine Pflanzen im Herbst zurück. Im Herbst hätte ich auch gar keine Lust dazu … Ich starte dann oft an den ersten sonnigen Tagen im Februar mit dem Rückschnitt von verdorrten Stauden. Dann kribbelt es mir oft so richtig in den Finger und ich kann es kaum erwarten, wieder was draussen im Garten zu machen.

Südplätzchen im Winter mit Rosen und Lavendel

Bis im März habe ich dann die meisten Stauden zurückgeschnitten. Denn dann schauen oft schon die ersten Blumenzwiebeln wie Krokusse und Co. aus der Erde, die dann den Platz in den Beeten brauchen. Rosen und Lavendel schneide ich erst im April zurück, wenn die Forsythsie blüht.

Ich lasse die Stauden auch vor allem für die Tiere im Garten stehen. Insekten und Kleinstlebewesen nutzen Stauden oft zum Überwintern. Unter der Wildaster hat letztes Jahr ein Igel sein Winterquartier errichtet und die Vögel futtern im Winter oft die Samen und Früchte der Pflanzen.

Topfpflanzen

Topfpflanzen gehören hier auch im Winter dazu. Tännchen in Töpfen oder Topfpflanzen, die unter unserer Veranda etwas geschützt vor der Kälte und dem Schnee stehen.

Eukalyptus
Winterharte Agaven überwintern am Haus, damit sie vor der Winternässe geschützt sind.
Man kann Tannenbäumchen auch selbst aus Zweigen machen

Gemüsegarten

Bei mir ist auch der Gemüsegarten im Winter voller Gemüsepflanzen. Kohl, Lauch, Fenchel, Stangensellerie und rote Beete stehen oft in den Beeten, die nach und nach geerntet werden. Auch Nüsslisalat (Feldsalat), der überall in Lücken wächst, kommt regelmässig auf den Tisch.


Der Zuckerhut schneide ich nie ganz runter, so wächst er immer wieder nach.
Weiter bereichern Mangold, Winterportulak, Rucola und die mehrjährige breitblättrige Kresse regelmässig unseren Speiseplan.

Ein Vorteil vom Winteranbau ist natürlich, dass es keine Schädlinge wie Schnecken und Co. gibt.

Vorne in den Hochbeeten habe ich bei einem einen Aufsatz, damit ich es im Winter zudecken kann. So wächst Salat und anderes Gemüse etwas schneller und ich kann im Frühling früher die ersten Pflänzchen hineinsetzen.

Wege & Plätze

Wie schon beschrieben, sind Wege und Plätze im Winter fürs Auge besonders wichtig. Sie kommen oft besser zur Geltung, weil viele Pflanzen durch fehlende Blätter und Blüten nicht mehr die Blicke auf sich ziehen.

Hier bleiben viele Gartenmöbel auch im Winter draussen. Meinen weissen Eisenmöbel macht das nichts aus, auch die Holzmöbel vertragen das gut. Einige davon sind aber auch nah am Haus und durchs Vordach regengeschützt.

Unser helles Jurakies sticht vor allem an grauen, dunklen Tagen ins Auge und bringt eine gewisse Helligkeit in den Garten. Durch dieses und die vielen immergrünen Pflanzen wirkt es hier an sonnigen Tagen fast wie im Sommer♡.

Das Südplätzchen zieht auch im Winter die Blicke auf sich

Ich mag auch die Kräuterspirale im Winter sehr gerne, da man die Grundform dann gut erkennen kann. Im Sommer nehmen hier die Kräuter überhand und wuchern einen grossen Teil zu.

Geschützter Sitzplatz

Unsere Holzveranda ist zum grössten Teil überdacht. Den Esstisch nutzen wir durch den Winter zwar nicht oft, aber ich dekoriere ihn gerne, was wir dann von drinnen gut sehen können.

Ganz geschützt in der Ecke steht unsere Lounge. Hier können die Polster auch im Winter draussen bleiben. Gerne nutze ich über den Winter kuschelige Schaffelle und Decken. Wenn im Winter die Sonne scheint, wirds hier schnell warm und oft braucht man dann nicht mal eine Jacke.

Winterdeko

Ich dekoriere auch im Winter den Garten sehr gerne. Der Eingangsbereich, der Vorgarten und die Plätze, die wir von drinnen sehen, bekommen ein besonders Augenmerk.

An unsere Weinreben hänge ich gerne Mooskugeln. Es sieht immer so hinreissend aus, wenn die Vögel darauf umher tanzen.

Zur Weihnachtszeit dürfen natürlich Sternen, Tannenbäumchen und Co. nicht fehlen. Auch hier verwende ich gerne natürliche Materialien.

Selbstgemachte Tännchen in Töpfen gibts hier jeden Winter. Darunter schlummern übrigens Blumenzwiebeln, die dann im Frühling ihren Auftritt haben.

Für die Fenstersimse mache ich gerne Girlanden aus Tannenästen, Efeuzweigen und Misteln.

Zapfen gehören für mich im Winter dazu. Ich hole sie jedes Jahr wieder aus dem Keller hervor, wo sie im Sommer lagern.

Viele DIY-Videos findet ihr auf meinem Instagram-Kanal oder auch hier auf dem Blog habe ich schon ein paar geteilt.

Zum Schluss

Auch wenn kein Schnee liegt, sollte der Garten doch durch die kalte Jahreszeit schön aussehen. Findet ihr nicht auch?

Durch eine gute Grundstruktur, die richtigen Pflanzen, kein Rückschnitt im Herbst und etwas Deko kann man das auch im Winter schaffen.

Was sind eure persönlichen Highlights bei euch im winterlichen Garten?

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