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Schattengarten

In diesem Beitrag möchte ich euch etwas über unseren Schattengarten hinter dem Haus erzählen.

Aufgrund des Schlagschattens des Hauses kommt hier hinten nicht viel Sonne hin. Aus diesem Grund habe ich diesen Bereich als Schattengarten geplant.

Ich liebe die Natur, schon seit ich denken kann. Ich bin direkt am See in einem kleinen Bergdorf aufgewachsen. Rund um das Haus gab es “nur” Wiesen und Wälder.

So eine waldähnliche Atmosphäre wollte ich hier hinten haben. Mit Farnpflanzen, kleinen Bäumchen und ganz viel grün. Wie vorne im Kiesgarten, ist es auch hier hinten nur einen 4 m schmalen Streifen, den ich gestalten konnte.

Bis zum Hauseingang gibt es einen Pflasterbelag, der direkt vor der Haustür eine runde Ausbuchtung bekommt. Ich wollte genügend Platz vor der Haustür und ein kleines Plätzchen haben mit einem kleinen Tischchen und Stühlen.

Nach dem Hauseingang fängt dann der eigentliche Schattengarten an. Der Weg führt genau am Haus entlang. Könnte ich das ändern, hätte ich den Weg geschwungener und etwas weiter weg vom Haus gemacht, sodass man rechts und links durch Beete laufen könnte.

Mein Mann und auch der Gartenbauer dachten da aber sehr gradlinig und ans Haus durfte ich auch keine Pflanzen setzen.

Tja, da muss man manchmal Kompromisse eingehen. Wir haben ja grundlegend einen anderen Gartengeschmack. Ich mag es gerne romantisch, natürlich und blumig. Mein Mann hingegen hätte überspitzt gesagt nur ein Rasen mit einem Ahorn in der Mitte…

Als grössere Pflanzen habe ich Japan-Ahorne, ein Aprikosenbäumchen und einen Gemüsebaum gesetzt. Dessen Blätter schmecken nach Bouillon und man kann sie wie Spinat essen.

Gemüsebaum Ende November (hellgrüne Blätter)

Dann gibts noch kleinere Gehölze wie Flieder, Winterschneeball und chin. Mahonie. Ein Bambus und Chinaschilfe wachsen an der Grenze entlang.

Mahonie (hinten)
Mahonie in der Blüte
Bambus rechts im Bild

Die Grenze haben wir gemeinsam mit den Nachbarn gestaltet. Hohe Cortenstahlelemente sind auf der Grenze verteilt, dazwischen wachsen Sträucher wie Flieder oder Hortensien.

Unter den Gehölzen wachsen viele Stauden wie Blattstruktur-Pflanzen. Bei ihnen gehts nicht um die Blüten sondern ums Blatt. Wie z.b. Farne, Hosta, Heuchera oder Elfenblumen.

Segge, Elfenblume und Fuchsie

Schönes Blatt haben auch Lenzrosen (mit Blüten im Frühling) oder Storchschnabel. Auch bodendeckende Gräser habe ich einige gepflanzt: Seggen sind da sehr empfehlenswert.

Farn, Mahonie, Fuchsie, Heuchera und Lenzrose
Mutterkraut (links), Neuseelandsegge, Elfenblumen unter dem Gemüsebaum

Es gibt aber auch viele Blütenpflanzen für den Schatten. Grössere wie Hortensien oder winterharte Fuchsien. Kleinere wie Astilben, Storchschnabel Rozanne, Septemberkerzen, Herbstanemonen (obwohl diese bei mir an der Sonne besser wachsen), Herbststeinbrech oder Lenzrosen.

Septemberkerze und blühende Heuchera
Herbststeinbrech
Storchschnabel Rozanne & winterharte Fuchsie

Auch schattenverträgliche Blumenzwiebeln sind zu empfehlen. Gut kommen bei mir Schneeglöckchen, Märzenbecher, Blausternchen oder Narzissen.

Märzenbecher und Schneeglöckchen
Narzisse Pink Charme

Zu Beginn hatte ich zwischen den Schattenstauden mit Holzschnitzel gemulcht. Holzschnitzel sind im Schattengarten gut einsetzbar. In klassischen Staudenbeete sind sie nicht zu empfehlen, da die Erde dadurch sauer werden kann. Den Schattenpflanzen macht das meist nichts aus und viele wie Farne brauchen das sogar.

Bevor man die Holzschnitzel aufbringt, soll man etwas Dünger wie Hornspäne streuen. Denn wenn die Holzschnitzel mit der Zeit verrotten verbrauchen sie Stickstoff, der dann den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung steht.

Bergenien, Japan-Waldgras, Fuchsie, Hortensie, Astilbe und Chinaschilf

Inzwischen mulche ich nur noch selten nach, da die Pflanzen gewachsen sind und die Lücken geschlossen haben.

Reispapierbaum

Auf dem Eingangsplätzchen stehen immer ein paar Topfpflanzen. Der Reispapierbaum hat seinen festen Platz. Ich hatte sogar mal einen Oleander da hinten, obwohl dieser die pralle Sonne liebt, hat es doch super funktioniert.

Oleander neben der winterharten Fuchsie

Ich arrangiere gerne saisonal die Töpfe neu. Im Winter mag ich gerne kleine Tännchen, die ich durch den Sommer einfach hinter Sträucher stelle.

Auch Zwiebelblumen und Margeriten im Frühling oder Chrysanthemen im Herbst mag ich sehr.

Wie habt ihr die Nordseite eures Hauses gestaltet? Habt ihr auch Schattenbeete in eurem Garten?

4 Kommentare

  • Eva Lemmert

    Liebe Andrea,
    das war ein wirklich toller Artikel, mit wunderschönen Fotos. Und ich hab wieder Einiges gelernt. Am besten gefällt mir der Gemüsebaum, den kannte ich noch gar nicht. Du hast anscheinend auch eine Mahonie ohne dorniges Laub, kannte ich auch noch nicht.
    Ich musste auch zwischendurch schmunzeln- mein Mann hätte auch gerne nur Rasen, und ich durfte auch ans Haus nichts pflanzen. Da hab ich jetzt lauter Töpfe stehen.
    Toll, dass du dich getraut hast, einen Blog zu erstellen. Ich freu mich schon, mehr von dir zu lesen.
    Ganz liebe Grüße, eva (housewifes.garden)

    • a-wicki@outlook.com

      Ohh lieben Dank dir Eva. Das freut mich sehr. Der Gemüsebaum ist ech toll. Man braucht einfach genügend Platz vorallem in der Höhe. Er hat im dritten Jahr schon die Höhe unseres Hausdachs erreicht, obwohl ich ihn immer im Frühling bis zum Hauptstamm auf ca. 1.2 m runterschneide.
      Ja genau ich habe die chinesische Mahonie: Mahonia eurybracteata. Diese ist immergrün und bis ca. -14 °C winterhart.
      Ich habe beim hinteren Teil des Steinstreifens am Haus auch angefangen Töpfe hinzustellen. Wahrscheinlich werden es dann immer mehr mit der Zeit :).
      Ganz liebe Grüsse zurück
      Andrea

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