Kiesgarten

Unser Kiesgarten ist auf dem schmalen Streifen an der Südseite des Hauses angelegt.

Er ist 20 m lang aber nur 4 m breit.

Fast den ganzen Kiesgarten-Teil durften wir um ca. 60 cm aufschütten, damit wir etwas höher als die Strasse sind. So konnten wir als Abstützung zur Strasse eine Trockensteinmauer errichten.

Aufgefüllt haben wir das Ganze mit einem Splitt-Kompostsubstrat (5 Teile Splitt, 1 Teil Kompost).

Die mediterranen und sonnenhungrigen Pflanzen mögen dieses lockere Substrat sehr und gedeihen prächtig.

Ich habe hier viele Kräuter, immergrüne Gehölze aber auch exotische Pflanzen.
Feige, Orangenblume, Gewürzlorbeer, Mittelmeerschneeball, Yucca, um nur einige zu nennen.

Vorbild war Beth Chatto mit ihrem Buch ‘Der Kiesgarten’, aber auch viele mediterrane Gartenbücher haben mich inspiriert. Wie ihr seht, ein Kiesgarten hat nichts mit einer Schotterfläche zu tun, sondern ist Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere.

Kiesplätzchen

Unser Südplätzchen, wie wir es auch nennen, befindet sich gleich vor der Esszimmertüre. Es ist von vielen mediterranen und trockenheitsliebenden Pflanzen umgeben.

Aber auch einige Rosen und Herbstanemonen wachsen hier, um ein bisschen romantisches Feeling zu zaubern. Ihnen scheint der kiesige Boden nichts auszumachen. Es ist natürlich auch zu sagen, dass unter den cm Kiessubstrat Lehm kommt. Wahrscheinlich wurzeln die Rosen bis in diese Tiefe und holen sich das Wasser von dort unten.

Damit wir hier beim Essen vor neugierigen Blicken geschützt sind, ist es nach vorne und zur Seite mit immergrünen Pflanzen wie Glanzmispeln, Duftblüten, Orangenblumen und Gewürzlorbeere abgetrennt.

Kräuterspirale

Gleich vor der Küchentür neben dem grossen Feigenbaum ist unsere Kräuterspirale.

Sie ist mit denselben regionalen Steinen gebaut wie die Natursteinmauer, die den Kiesgarten von der Quartiersstrasse abtrennt.

Unsere Kräuterspirale hat einen Durchmesser von ca. 3 m.
Falls jemand auch eine bauen möchte, empfehle ich auch eine in dieser Grösse zu machen und nicht zu klein.
Die Kräuter werden mit den Jahren immer grösser und brauchen Platz. Wie z.b. mein kriechender Rosmarin, der mittlerweile fast die gesamte linke Seite für sich beansprucht.

Rechts neben der Kräuterspirale stehen unsere drei (inzwischen sieht’s aus wie eine) grossen Gewürzlorbeere.
Ich finde es praktisch, wenn ich die Kräuter gleich vor der Küche habe, so sind sie schnell gepflückt und verfeinern regelmässig auch im Winter unsere Speisen.

Hochbeete

Weiter vorne, auch in der Nähe der Küche befinden sich unsere zwei Hochbeete, die wir mit einem Bausatz aus kleinen Holzbalken selbst gebaut haben. Der Vorteil des dicken Holzes ist, dass sie viel länger halten, als wenn wir nur ein dünnes Brett als Wand genommen hätten.

Bei einem Hochbeet haben wir einen Frühbeetaufsatz dazu gekauft. So kann ich das Hochbeet mit einer Art Fenster oben abdecken und kann damit auch durch den Winter und früher im Frühling Gemüse ernten.

Da die Hochbeete an der vollen Sonne stehen, wächst im Sommer vor allem wärmeliebendes Gemüse wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Physalis oder Palmkohl darin. Im Frühling, Herbst und durch den Winter baue ich in ihnen gerne viele Salate an.

Pflanztisch

An der Wand des Schuppens gleich hinter den Hochbeeten steht unser Pflanztisch. Die kleineren Gartengeräte habe ich unter dem Tischchen untergebracht. Der Rest ist gleich im Schuppen und somit schnell zur Hand.

Rechts und links davon stehen Terracotta-Töpfe mit winterharten Pflanzen. Wie einer Ananasguave, Hopfenoregano, einer Clematis und einer Rose.

Die Pflanztisch-Ecke habe ich erst vor einem halben Jahr gestaltet. Es muss sich also alles noch ein bisschen entwickeln.

Natursteinmauer

Wie bereits geschrieben, schliesst der Kiesgarten mit einer Natursteinmauer zur Strasse an. Diese Strasse hört gleich bei uns auf und wird nur von einem Einfamilienhaus genutzt.

Da wir die Mauer nicht direkt an die Strasse bauen durften, ist dazwischen noch einen Streifen mit Steinen.

Dieser Steinstreifen hat mir schon von Anfang an nicht wirklich gefallen. Mein Mann und der Gartenbauer haben mich dazu überredet… Hab zuerst überlegt, dort selber noch Pflanzen zu setzen.
Aber die Spornblumen und andere selbst versamende Pflanzen holen sich nun diesen Streifen langsam selber.

Auf der und in der Mauer wachsen viele Polsterpflanzen wie Blaukissen, kriechende Kräuter, Polsterglockenblumen, Teppich-Clematis etc.

Ziemlich in der Mitte der Mauer neben der Kräuterspirale steht unser grosser Feigenbaum, welcher uns jedes Jahr mit vielen leckeren Früchten beschenkt.

Vorgarten

Eigentlich ist ja der ganze Kiesgarten entlang der Strasse den Vorgarten. Aber als Vorgarten bezeichne ich gerne gleich dieser Teil links neben unserer Auffahrt. Es ist das erste, was man sieht, wenn man auf unser Haus zufährt.

Dieser ist etwas gestuft, da die Steinmauer hier langsam ausläuft.

Sehr dominant sind mittlerweile unsere drei Mittelmeerzypressen, die dem Haus einen kleinen Rahmen geben und unserem Kiesgarten entlang des Schuppens etwas Sichtschutz.

Es wachsen viele wärme- und trockenheitstliebende Pflanzen hier. Wie Zwiebelblumen im Frühling, Pfingstrosen, Spornblumen, verschiedene Polsterpflanzen wie Nelken, Sonnenröschen, Kuhschellen, Natternkopf, Bergastern, Bartiris, Lavendel etc.

Auch grössere Sträucher wie Bartblume, Yucca, Mönchspfeffer oder Lavendel-Stämmchen sind zu finden. Neben unserer Auffahrt wächst ein Apfelbaum, ein Aprikosenbäumchen und einen Flieder.

Hier im Vorgarten geht es wild und bunt zu und her. Viele Pflanzen wie Spornblumen, Natternkopf oder Nachtviole dürfen sich selbst aussamen und auch Mauerspalten oder freie Lücken zum Blühen bringen.

Mediterrane Pflanzen

Ich liebe den mediterranen Stil sehr, da mich dieser an Urlaub im Süden erinnert. Deshalb ist unser Kiesgarten vor allem entlang des Hauses mit einigen exotischen Pflanzen und vielen Terracotta-Töpfen bestückt

Die Töpfe stelle ich gerne aufs Kies oder entlang des Hauses auf. So kommt das mediterrane Flair noch mehr zum Zug und ungenutzte Bereiche kommen zum Blühen.

In den Töpfen wachsen Zitruspflanzen, exotische Kräuter und Blumen. Aber auch Agaven oder Kakteen mag ich gerne. Bei denen habe ich mich für winterharte Sorten entschieden. Diese muss ich im Winter nur nah ans Haus stellen oder unter unsere gedeckte Veranda, damit sie vor der Winternässe geschützt sind. Die Kälte macht ihnen nichts aus.

Viele mediterrane und exotische Pflanzen habe ich erfolgreich ausgepflanzt. Da wir hier milde Winter haben. (Weinbaugebiet) klappt das super. Das sind unter anderem Gewürzlorbeer, Orangenblume, Ananasguave, Yucca rostrata, Olive etc.

Tiere im Kiesgarten

Unser Kiesgarten ist das Zuhause vieler Tiere. Durch die naturnahe und etwas wilde Gestaltung fühlen sie sich besonders wohl. Dass ich keine chemischen Pflanzenschutzmittel oder synthetischen Dünger nutze, ist für mich selbstverständlich. Mir kommt keine Chemie in den Garten.

Am auffälligsten sind wohl unsere zahlreichen Eidechsen, die zwischen den Steinen der Mauer und unter der Holzveranda wohnen und sich auf den Steinen bei Sonnenschein aufwärmen. Einen schmalen Streifen der Holzveranda verläuft nämlich auch hier zwischen dem Haus und dem Südplätzchen entlang. Nicht nur uns erfreuen sie sehr, sondern auch die Spaziergänger sind immer wieder überrascht hier so viele Eidechsen zu sehen.

Weiter gibt es viele kleine Wildbienen, Hummeln, schwarze Holzbienen und natürlich Honigbienen.

Die Blumen werden auch von vielen Schmetterlingen wie Schwalbenschwänze, Admiral, kleiner Fuchs oder Taubenschwänzchen besucht. Vor allem zur Blütezeit der Spornblumen ist alles voll davon.

Kiesflächen

Die Beetflächen sind ja wie geschrieben mit dem Splitt-Kompost Gemisch gefüllt. Für die Wege um die Hochbeete und auf dem Südplätzchen haben wir Jurakies genommen.

Unter dem Kies befindet sich eine Kofferung. Ich finde, unsere Kiesflächen sind sehr pflegeleicht. Da wir hier vorne im Kiesgarten wegen des Sichtschutzes und des Feelings vor allem immergrüne Sträucher haben, fällt auch im Herbst kaum Laub darauf. Die Übergänge zu den Beeten sind oft fliessend und wenn es mal eine Blume schafft im Kies zu wachsen, lasse ich sie gerne stehen, wenn sie nicht stört.

Aufgrund des hellen Kieses und den immergrünen Sträuchern sieht’s hier auch im Winter bei Sonnenschein fast so aus wie im Sommer. Schaut selbst:

Ich finde es sehr wichtig, bei der Gartenplanung auch den Winteraspekt miteinzuplanen. Es ist doch viel schöner, wenn der Garten im Winter etwas hergibt und nicht kahl aussieht. Aus diesem Grund und auch den Insekten und Co. zuliebe schneide ich die Stauden und Sträucher erst im frühen Frühling zurück. Die Rosen und der Lavendel erst, wenn die Forsythie blüht und die Hecke erst, nachdem sie im Frühling geblüht hat. (ca. im Mai)

Es lohnt sich also auch lange, schmale Bereiche an den Hausseiten zu gestalten und ein kleines Paradies daraus zu machen.

Wie gefällt es euch? Hat jemand auch ein Kiesbeet oder Kiesgarten?